Kolumbien: Ein bisschen Frieden

Mit dem Titel "Ein bisschen Frieden" sicherte die damals 17 jährige Nicole uns beim Europäischen Schlagerwettbewerb 1982 erstmals den Sieg. Aber nicht nur im Schlagerwettbewerb hat sich gezeigt, dass Friedenszeiten mehr Gewinner hervorbringen als Zeiten des Kriegs, der Unterdrückung und der Zerstörung, bei der immer nur einige wenige kurzfristige Gewinne abschöpfen, deren Nachhaltigkeit jedoch beruhigt angezweifelt werden darf.

Nicht erst seit dem Jahr 1982, sondern schon seit 1948 schwelt der Konflikt in Kolumbien zwischen den linksradikalen FARC-Guerilla, dem der Regierung unterstellten Militär sowie rechtsgerichteten Milizen der Großgrundbesitzer. Dabei ging es in der Vergangenheit nicht nur um den politischen Einfluss im Lande, sondern auch um das lukrative Drogengeschäft in diesem Lande. Nach mehr als 60 Jahren blutiger Auseinandersetzungen, die mindestens 500.000 Menschen das Leben gekostet hat und in der Vergangenheit ausländische Investoren weitestgehend einen Bogen um Kolumbien haben machen lassen, konnte man in den letzten Jahren eine Stabilisierung des Landes verspüren.

Daher habe ich diese Woche mit Freude die Nachricht vernommen, dass sich die verfeindeten Konfliktparteien auf neutralem Grund (voraussichtlich in Norwegens Hauptstadt Oslo) zu Friedenverhandlungen treffen wollen. Auch wenn es zunächst weiterhin nach einem äußerst fragilen Pflänzchen Hoffnung aussieht, was hier gedeihen könnte, so scheinen die vielen Jahrzehnte des Bürgerkriegs die Bevölkerung derart "ausgezehrt" zu haben, dass man sich dringlichst ein Abkehr von der Gewalt wünscht.

Ein Profiteur von einer Stabilisierung bzw. einem dauerhaften Frieden könnte die kolumbianische Bergbau-Industrie sein. Im Vergleich zu den anderen Anrainernationen in den Anden wie Peru und Chile ist in Kolumbien bisher noch vergleichsweise wenig exploriert worden. Wenn dazu noch ausländische Gelder und Hilfsmittel, die bislang in die Bekämpfung der Rebellen geflossen sind, zielgerichtet für Investitionen in dieses Land fließen, könnte die Wirtschaft einen dauerhaften Aufschwung erleben.

Geologisch spricht wenig dagegen, in Kolumbien ähnliche Lagerstätten für Kupfer, Gold und andere Industrie- und Edelmetalle zu finden, wie in Peru oder Chile. Das vom Miningscout beobachte Unternehmen "CuOro Resources", welches in Kolumbien den Untergrund nach Gold- und Kupfer exploriert, konnte zuletzt positive Bohrergebnisse von seinem Flagschiffprojekt "Santa Elena" verkünden. Dazu konnte man in der jüngsten Vergangenheit den Einstieg des "Pacific Road Resources Funds" vermelden, der sich mit mindestens 2 Millionen Aktien an dem Projekt beteiligt hat.

Neben der latenten Gefahr, dass die blutigen Kämpfe trotz Friedensverhandlungen wieder ausbrechen oder dass es im Rahmen der Friedensverhandlungen zu Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung der Bürger an den Reichtümern und Bodenschätzen des Landes kommt, scheint Kolumbien auf einem richtigen Weg zu sein. Hoffen wir, dass aus "ein bisschen Frieden" ein dauerhafter Frieden wird.

Ihr Manuel Giesen

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