Zimbabwe: Regierung beobachtet Situation

Bergbauunternehmen beschweren sich heftig über die derzeitigen Zustände in Zimbabwe. Die Regierung hat die Gebühren für die Exploration und Förderung fast aller Rohstoffe in den vergangenen Monaten teils drastisch erhöht. Zusammengenommen gehen inzwischen bis zu 60 Prozent der Gewinne der Bergbaukonzerne in staatliche Kassen.

Teils hat die Regierung die Gebühren für Bergbauunternehmen um bis zu 8000 Prozent angehoben. So müssen Explorer und Förderer inzwischen jährlich bis zu 3000 Dollar an Landnutzungsgebühr je Hektar zahlen, wenn sie nach Diamanten suchen. Wird nach Chrom gesucht, beläuft sich die Gebühr auf 500 Dollar pro Jahr. Um einen Diamantenclaim zu registrieren, müssen 5 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt werden. Ein Platinclaim kostet "nur" 2,5 Millionen Dollar. Angeblich will die Regierung so Spekulationsgeschäften begegnen. Zudem müssen Bergbauunternehmen die Mehrheit ihrer Anteile an Personen oder Unternehmen aus Zimbabwe abtreten.

Die heftigen Beschwerden der betroffenen Gesellschaften werden von der Regierung inzwischen zumindest zur Kenntnis genommen. Ein Sprecher des zuständigen Ministeriums macht klar, dass seine Behörde die Auswirkungen der neuen Gebühren und Verordnungen untersuche. Das Ergebnis bleibt dabei jedoch völlig offen.

Der Bergbau ist inzwischen die wichtigste Exportstütze für das verarmte südafrikanische Land. Insgesamt exportiert Zimbabwe Waren und Güter im Wert von 4,4 Milliarden Dollar ins Ausland. Davon entfallen 2,6 Milliarden Dollar auf die Minenbranche.