Die Entstehung von magmatischen Gesteinen
Magmatische Gesteine entstehen durch die Kristallisation von Mineralien bei der Abkühlung einer Schmelze, eines Magmas, einer Masse von geschmolzenem Gesteinsmaterial. Eine solche Schmelze entsteht in größeren Tiefen der Erdkruste oder im Erdmantel, wo Temperaturen von mehr als 650 °C herrschen.
Man unterscheidet aufgrund der Abkühlungsgeschichte (langsame oder schnelle Abkühlung) zwei Haupttypen magmatischer Gesteine.
Gesteine wie Granit oder Gabbro entstehen aus sich langsam abkühlenden Schmelzen, die in größerer Tiefe der Erde (Kilometer-Bereich) stecken geblieben sind. Man bezeichnet sie deshalb als Tiefengesteine, Intrusivgesteine oder Plutonite. Sie sind an den sich verzahnenden, großen Kristallen erkennbar, die als Folge der allmählichen Abkühlung des Magmas sehr langsam gewachsen sind.
Rhyolithe, Basalte oder Obsidiane bilden sich dagegen aus Schmelzen, die an der Erdoberfläche ausfließen und somit schnell erstarren. Sie werden als Ergussgesteine, Effusivgesteine oder Vulkanite bezeichnet. Charakteristisch ist hier eine feinkörnige oder sogar glasige Grundmasse mit z.T. größeren Einsprenglingen.
Die magmatischen Gesteine bestehen meist aus Silikaten, da Silizium und Sauerstoff die häufigsten Elemente der Erdkruste sind. Wichtige magmatische Mineralien sind Quarz, Feldspat, Glimmer, Pyroxene, Amphibole und Olivin. Als Besonderheit kommen auch karbonatreiche Magmen vor, die zu Karbonatiten kristallisieren (wie z.B. im Kaiserstuhl).
Mit freundlicher Genehmigung:
Dr. Udo Neumann,
Institut für Geowissenschaften, AB Mineralogie und Geodynamik, Universität Tübingen
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