Was sind Artisanal Miners?

Als Artisanal Miners bezeichnet man die Leute welche in einer handwerklich Art und Weise im kleinen Maßstab als Bergmann einen Bergbau betreiben. Die meisten von ihnen leben am Existenzminimum und sind nicht offiziell bei einem Bergbauunternehmen beschäftigt. Sie betreiben die Arbeiten selbständig und in den meisten Fällen versuchen sie mit eigenen, meist gesundheitsschädliche Mittel Gold zu waschen.

Die Menschen arbeiten dort teilweise unter katastrophalen Umständen. Es gibt keine Sicherheitsvorschriften und keine Krankenversicherung. Für das Gold was sie fördern, bekommen sie meist nur eine Entlohnung, die weit unter dem tatsächlichen Wert liegt. Sie werden sozusagen "abgezockt".

Wenn man z. B. über Teile von Tansania fliegt, dann sieht die Erdoberfläche wie ein löchriger Käse aus. Es gibt viele Mulden mit unterschiedlichen Tiefen.

Es werden abenteuerliche Schächte bis zu 100 Meter, je nach Bodenbeschaffung, gegraben um an das Gold zu kommen. In Afrika sterben bei dieser Abbauweise leider immer noch viele Menschen weil sie durch nachrutschendes Erdreich verschüttet werden, da es nur ungenügende Sicherheitsvorkehrungen gibt. Die Bergleute arbeiten in Afrika oft saisonal. Die Regenzeiten nutzen sie um ihre Felder zu bestellen und in den Trockenzeiten verfolgen sie den Goldabbau.

Auch in Kolumbien gibt es Atisanal Miners.

Dort wird das Gold aus den Vainsysthemen, den Goldadern, untertage abgebaut. Man verfolgt eine Vain, schlägt den Vererzungskanal raus und bringt diesen zu Tage. Da es sich hier um ein weiches Gestein handelt, wird dieses ohne Schwierigkeiten grob zerkleinert und dann in einen Roster (Mühle) geschüttet. Diese Mühle wird durch die dortigen kleinen Flüsse mit Wasserkraft angetrieben und das Gestein wird so – wie auch bereits seit hunderten Jahren – zerkleinert. An dem Ort, wo ich mir die Arbeiten der Artisanal Miners angeschaut habe, wurde zu 100% auf die Umwelt geachtet. Es wurden keine Chemikalien, Quecksilber oder sonstige umweltschädlichen Stoffe von den Minenbetreibern verwendet.

Auf diese umweltschonende Art und Weise verarbeitet man dort einige Tonnen Gestein am Tag. Wenn der Mahlvorgang beendet ist, wird das gewonnene Gold mit Pfannen ausgewaschen. Der Abraum wird so gut es geht wieder in die kleinen Untertageminen verbracht.

Da das Goldvorkommen dort mit mehr als 60 Gramm pro Tonne sehr hochgradig ist, nimmt man es auch nicht so eng mit der Auswaschung. Bei Laboranalysen stellte man fest, dass sich in den kleinen Abraumhalden noch bis zu 15 Gramm pro Tonne befinden.

Weitere Infos findet man hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/Artisanal_mining