Stromspeicher: Kleine Batterien werden in den USA immer beliebter

Stromspeicher: Kleine Batterien werden in den USA immer beliebter

Der US-Markt für Stromspeicher ist im zweiten Quartal geschrumpft. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Details: Ursache für den Rückgang um elf Prozent war eine geringere Anzahl neuer Großprojekte, die an das Stromnetz angeschlossen wurden. Dagegen stieg die Zahl der dezentral in Wohn- und Geschäftshäusern aufgestellten kleinen Speicherlösungen auf einen Rekordwert. Insgesamt wurden im zweiten Quartal Batterien mit einer Gesamtkapazität von 38 Megawatt aufgestellt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 42,8 Megawatt gewesen.

Kosten um bis zu 15 Prozent gesunken

Dass Stromspeicher immer mehr als dezentrale Lösungen verstanden werden, zeigt auch der Blick auf die Rolle kleiner Speicherlösungen. Während noch im ersten Quartal 2017 nur rund neun Prozent der Speicherlösungen dieser Gruppe zuzuordnen war, stieg deren Anteil im zweiten Quartal auf satte vierzig Prozent. Wie die Energy Storage Association, die auch sämtliche Zahlen zum Stromspeichermarkt in den USA erhebt, meldet, war für den Anstieg kleiner Speicherlösungen unter anderen die Förderung durch die Politik verantwortlich. Sowohl in Kalifornien als auch auf Hawaii subventionieren die Lokalregierungen entsprechende Batterien.

Als weiteren Wachstumsschub haben die Experten niedrige Kosten identifiziert. Die Kosten seien allein im letzten Jahr um zehn bis fünfzehn Prozent gefallen. Zwar seien Batterie-Lösungen für viele Haushalte noch immer nicht rentabel, doch sorgten staatliche Anreizprogramme dafür, dass immer mehr Produzenten von Solarstrom Stromspeicher einsetzen, um Phasen geringer Energieproduktion ausgleichen zu können, bzw. überschüssige Energie effizient zu speichern. Wie die Experten berichten, nutzen viele Eigner von Stromspeichern die Geräte auch, um Stromausfälle überbrücken zu können.

Kalifornien und Hawaii mit starkem Wachstum

Der größte Markt für derartige Batterielösungen ist Kalifornien. Der warme Staat an der US-Westküste sorgt mit einem Subventionsprogramm dafür, dass Anschaffungskosten für Stromspeicher um bis zu fünfzig Prozent sinken können. Insgesamt umfasste der Markt im zweiten Quartal 12.634 Kilowatt, wovon 604 Kilowatt auf Geräte in Wohnhäusern entfallen. Auf Hawaii entfielen im selben Zeitraum private Batterielösungen im Volumen von 552 Kilowatt. Die Kosten für Elektrizität fallen auf der Trauminsel traditionell sehr hoch aus, zudem kommt es hin und wieder zu Spannungsschwankungen.

Die wichtigsten Hersteller für Stromspeicherlösungen sind neben Tesla auch LG Chem und Samsung SDI. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel gelten Akkus als wichtige Technologie, um regenerativ gewonnene Energie zu speichern und bei Bedarf nutzbar zu machen. Zentral zur Herstellung von derartiger Hochleistungsakkus sind die Rohstoffe Lithium und Kobalt, die unter anderem in Australien gefördert werden.