Experten glauben an ein ausgeglichenes Angebot/Nachfrage Verhältnis von Platin

Experten glauben an ein ausgeglichenes Angebot/Nachfrage Verhältnis von Platin

Platin ist nach Gold das zweit teuerste Edelmetall und 55 mal wertvoller als Silber. Seine Verwendung findet der Rohstoff in der Industrie (u.a. im Automobilbereich), im Medizinsektor und als Schmuck. Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen hat sich der Preis von Platin dieses Jahr unterproportional entwickelt und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 8% gefallen.

Aktuell liegt der Preis für eine Unze Platin bei etwas höher als 1000 USD. Generell bewegte sich der Platinpreis in 2017 volatil und in relativ engem Rahmen zwischen 890 USD und 1100 USD pro Unze.

Nun hat das anerkannte Londoner World Platinum Investment Council (WPIC) seinen vierteljährlich Platin Report veröffentlicht. Die Hauptaussage: Der Platinmarkt bleibt in 2017 in einer Balance mit einem leichten Defizit von 15 000 Unzen.

Die Experten gehen davon aus, dass sich das Platinangebot in 2017 leicht verringern sollte. Grund ist die Stilllegung von einigen Minen, da diese auf dem aktuellen Preisniveau nicht mehr profitabel fördern können.

Trevor Raymond, der Research Direktor von WPIC sagt dazu: "Das Angebot aus Minen sollte (2017) um 1% sinken und das Gesamtangebot an Platin dürfte um 2% auf 7,8 Mio. Unzen sinken."

Die Platinnachfrage entwickelt sich 2017 durchwachsen. Vor allem im Automobilbereich ist die Nachfrage aktuell relativ gering. Hier geht Raymond von einem Nachfragerückgang von 2% auf 3,36 Mio. Unzen aus. Dies obwohl in Europa der Anteil an Dieselfahrzeugen in 2017 deutlich gesunken ist. Allerdings glauben die Analysten von WPIC, dass in Zukunft ein höherer Platinbedarf im Automobilsegment wahrscheinlich ist; vor allem aufgrund der Tatsache, dass Hersteller gezwungen werden,mit den Fahrzeugen geringere Emissionen zu verursachen. Der Einsatz von Platin in Katalysatoren hilft dabei.

Im Schmucksegment wird erwartet, dass die Platinnachfrage in 2017 um nur 15 000 Unzen auf 2,6 Mio. Unzen zurückgeht.

Nachfragewachstum sehen die Analysten hauptsächlich im Medizinbereich ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen.

Glaubt man an die Experten von WPIC, so sollte sich der Platinpreis in den nächsten Monat ähnlich verhalten wie 2017. Kein deutlicher Preisanstieg ist zu erwarten; aber auch ein massiver Preisverfall ist ebenfalls nicht zu befürchten.