Champion Iron Mines: Interview mit dem Manager für Projektfinanzierungen Beat Frei

Kürzlich erreichten uns von einigen Lesern diverse Fragen zu Champion Iron Mines (TSX: CHM; ISIN: CA15854B1004). Wir hatten im Rahmen unseres Besuches auf der PDAC, Toronto die Möglichkeit mit Beat Frei, dem Direktor und Manager für Projektfinanzierungen des Unternehmens zu sprechen und die Fragen weiterzugeben. Nachfolgend die Antworten, welche wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

MS: Sehr geehrter Herr Frei, können Sie uns einen Überblick zum Cash Bestand geben, und ist das Überleben Ihrer Firma die nächsten 2-3 Jahre gesichert?

BF: CHM hat derzeit Barmittel von über $ 4 Millionen. Dazu kommen Forderungen gegenüber der Regierung von Steuergutschriften vor allem aus den 40%-igen Rückerstattung von Explorationskosten durch die Regierung von Québec. Diese werden bar abgegolten und belaufen sich derzeit auf über $ 6 Millionen. Zusätzlich werden aus dem Explorationsprogramm bis März 2012 weitere Forderungen von über $ 9 Millionen derzeit durch die Steuerbehörde geprüft.

Mit dem Abschluss der Machbarkeitsstudie (Preliminary Feasibility Study) fallen derzeit keine weiteren großen Kosten an und unsere monatlichen Barauslagen sind weniger – ungefähr $ 350"000. Mit dem Barbestand und den Forderungen können die laufenden Kosten problemlos ohne weitere Kapitalaufnahmen getätigt werden.

MS: Wie gedenkt CHM die Lieferung per Eisenbahn zu realisieren?

BF: Zu dieser Frage, welche die Schlüsselfrage für die Entwicklung unserer riesigen Vorkommen ist, möchte ich ein wenig weiter ausholen:

CHM hat bereits in 2011-2012 eine eigene Eisenbahnlinie von FLN zum Punkt Pointe Nord des Hafens in Sept-Îles geplant. Die Studie wurde von der spezialisierten Firma Rail CanTech ausgeführt. Die Kapitalkosten für den Bau des 314 km langen Hauptstranges mit Ausweichstation und Kreiseln zum Be- und Entladen, total fast 360 km, wurde auf $ 1.33 Milliarden veranschlagt. Dies ist natürlich eine große Summe, welche aber im Kontext zu unseren Vorkommen gesehen werden muss. Geht man lediglich von unserer veröffentlichten Studie mit einer durchschnittlichen Produktion von 9.3 Millionen Tonnen pro Jahr aus, also 186 Millionen Tonnen über 20 Jahre, sprechen wir von einer Kapitalintensität von ungefähr $ 6.- pro Tonne. Wir haben jedoch Pläne, die Produktion in einem weiteren Schritt auf 20 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Entsprechend reduziert sich die Kapitalintensität für die Eisenbahn auf einer pro Tonne Basis weiter.

Die bestehende Eisenbahn von ArcelorMittal (Cartier Railway) steht für Drittparteien derzeit nicht zur Verfügung und endet auch nicht im Hafen von Sept-Îles, wo unsere Verladekapazitäten mit einem vom Hafen von Sept-Îles neu gebauten Beladesystem, vorhanden sind.

Somit verbliebe theoretisch noch die bestehende "QNS&L"-Line, welche zum Hafen führt. Um jedoch zu unserem geplanten Terminal zu kommen, müsste noch die bestehende Eisenbahn "CFA" über circa 35 km, genutzt werden. Diese ist nur einfach befahrbar und unsere langen Zugkompositionen müssten in 3 Teile einzeln entladen werden. Dies alles würde zu sehr hohen Kosten führen.

CN hat kürzlich ihr Projekt für den Bau einer 800 km langen neuen Eisenbahn für ein Volumen von über 80 Millionen Tonnen aus Kostengründen eingestellt. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Nutzer einer solchen Eisenbahn auch verschieden Realisierungspläne haben und daher ein etappenweises Vorgehen, welches in einer ersten Phase den Bau der Eisenbahn vom Hafen zu unseren Vorkommen realisieren sollte, angezeigter wäre. CN hat auch Tarife diktieren wollen, welche stark von unseren Vorstellungen eines wirtschaftlichen Preises, unterlegt durch die erwähnte eigene Studie, abgewichen haben.

Wir sind aktuell in Gesprächen mit verschiedenen Parteien inklusive der Regierung, um eine optimale Lösung zu erzielen und hoffen, dass wir demnächst im Detail darüber berichten können.

MS: Noch gibt es keine Finanzierung – Denken Sie auch über eine Teilrealisierung der West- und East Mine nach?

BF: Ein Bau der Eisenbahn braucht ungefähr 6-9 Monate länger als der Bau der Mineninfrastruktur. Daher arbeiten wir mit Priorität an einer Eisenbahnlösung. Gleichzeitig haben wir gestützt auf Managementmodelle bereits vor Veröffentlichung der erwähnten Machbarkeitsstudie Gespräche mit verschiedenen Banken, möglichen Lieferanten und potentiellen strategischen Partnern geführt. Wir verfügen bereits über Absichtserklärungen zur Finanzierung von Teilen der gesamten Kapitalkosten. Sobald die Eisenbahnlösung gesichert ist, werden wir sicherlich die Minenfinanzierung beschleunigt angehen können.

Eine Teilrealisierung von West- und East Mine kann nicht in Betracht gezogen werden, da wir Material aus beiden Vorkommen für einen 20-jährigen Produktionszyklus brauchen.

MS: Werden aktuell Insiderkäufe durch das Management getätigt?

BF: Das Management hat keine Aktien verkauft und durfte aufgrund der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie keine Käufe tätigen.

MS: Wird es zu einer weiteren Verwässerung des Aktienbestandes aufgrund des Projektes kommen?

BF: Mit unserem Barbestand und den Forderungen müssen für die tägliche Fortführung des Unternehmens bis auf weiteres keine Verwässerungen vorgenommen werden. Unsere Finanzmodelle für den Bau der Eisenbahn sowie den Aufbau der Mine zielen auf eine möglichst geringe Verwässerung ab, umso mehr beim derzeitigen Stand des Aktienpreises.

MS: Wo sieht CHM den Eisenerzpreis in 3-5 Jahren und wie ist der Entwicklungszeitraum für "Fire Lake North"?

BF: Wir bewegen uns in einem Markt, mit China als größten einzelnen Käufer auf der einen Seite und die Großkonzerne BHP, RIO und VALE auf der anderen Seite als Verkäufer mit ungefähr 60% des länderüberschreitenden Handels, welcher große Schwankungen aufgewiesen hat und aufweisen wird. Wir müssen uns auch bewusst sein, dass die Volumen welche über die verschiedenen Indexe abgebildet werden, immer noch relativ gering sind. Daher kann der Index durch die verschiedenen Interesse der Markteilnehmer beeinflusst werden.

Wir glauben, dass es unsere Hauptaufgabe sein muss, die Gesamtproduktionskosten in den untersten 60% des Weltmarktes halten zu können und die erwarteten Marktschwankungen abfangen zu können. Gleichzeitig sehen wir auch bei Eisenerz, dass die einfach zu produzierenden Vorkommen abnehmen und sich die Qualität des Materials verschlechtert. CHM verfügt über ein Konzentrat, welches mit 66% Eisengehalt um 4% über dem meist gehandelten Indizes liegt. Gleichzeitig ist das Material praktisch frei von unerwünschten Elementen. Dies gibt uns eine Prämie gegenüber vielen anderen Herstellern.

MS: Wo steht CHM in Bezug auf Gespräche mit möglichen strategischen Partnern und der generellen Finanzierung des Projektes?

Wie bereits erwähnt, arbeiten wir mit Hochdruck an einer Eisenbahnlösung und sind gleichzeitig in Gesprächen für die Finanzierung der Mine. Verschiedene potentielle strategische Investoren haben Vertraulichkeitsabkommen unterzeichnet und haben aktiven Zugang zu unseren Daten. Mit verschiedenen möglichen Partnern aus Europa, Nordamerika und Asien finden auch regelmäßige Treffen statt. Es ist jedoch offensichtlich, dass diese auch eine optimale Lösung für den Weg unserer Produkte zum Hafen sehen wollen.

MS: Herr Frei, Vielen Dank für die Antworten.

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