Kolumne von Florian Grummes

Gold – Sommerrally startet mit vielversprechendem Momentum

Gold – Sommerrally startet mit vielversprechendem Momentum bigstockphoto

Der Goldpreis hat sich in den letzten vier Wochen ziemlich exakt an unsere Prognose vom 8. Juli gehalten. Zunächst fielen die Kurse noch bis auf 1.681 US-Dollar zurück, nur um sich dann seit dem 21.Juli zielstrebig und schnell bis auf 1.788 US-Dollar zu erholen. Auch den kleinen Rücksetzer in den letzten zwei Tagen zurück bis auf 1.753 US-Dollar hatten wir antizipiert. 

Gold in US-Dollar, 4-Stundenchart vom 4.August 2022. ©Gold.de
Gold in US-Dollar, 4-Stundenchart vom 4.August 2022. ©Gold.de

Nun notiert der Goldpreis um 1.785 US-Dollar und macht bislang keine Anstalten, also ob das Ende der Erholung bereits erreicht wäre. Im Gegenteil, die saisonale Ausgangslage ist sehr vielversprechend und die weiter zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China könnten die angelaufene Sommerrally in den kommenden Wochen schnell verschärfen. Generell könnten die Finanzmärkte im Zuge der laufenden Erholungs-Rally im Hochsommer auch noch etwas risikofreudiger werden, was dem Goldpreis ebenfalls helfen sollte. Trotzdem wird im Rahmen einer Bärenmarkt-Rally die Luft an den Aktienmärkten in den kommenden Wochen zunehmend dünner. Hier sind weiterhin Vorsicht und eine hohe Liquiditätsposition das Gebot der Stunde.

Ausländische Bestände an US-Schatzpapiere vom 2.August 2022. © Holger Zschäpitz
Ausländische Bestände an US-Schatzpapiere vom 2.August 2022. © Holger Zschäpitz

Im größeren Bild muss man dem Gold in diesem schwierigen Umfeld angesichts des deutlich gestiegenen US-Dollars eine relative Stärke bescheinigen. Bei diesem starken Dollar hätte Gold auch sehr viel tiefer korrigieren können. Zwar hat der US-Dollar ähnlich wie in der Finanzkrise 2008 als einziger deutlich zulegen können, die Dollarstärke nagt aber gleichzeitig am Reservestatus des US-Dollar. Denn während die USA ihren Greenback zunehmend als politische Waffen gegen "aufmüpfige" Emerging Markt Nationen wie z.B. aktuell Indien (Indien kauft russisches Öl mit Rupien und Rubel) einsetzen, hat China in den letzten Jahren konsequent seinen Bestand an US-Anleihen immer weiter gesenkt. Insgesamt möchte sich ein immer größer werdender Teil der Welt vom Joch des US-Dollar abkoppeln bzw. schnellstmöglichst verabschieden. Eine von allen akzeptierte alternative Reservewährung gibt es jedoch (noch) nicht. Daher wird über kurz oder lang das Gold der wichtigste Anker in der angelaufenen globalen Umbruchphase werden.

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Goldpreis Tageschart in US-Dollar – Mindestens Erholung bis zur 200-Tagelinie 

Gold in US-Dollar, Tageschart vom 4.August 2022. ©Gold.de
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 4.August 2022. ©Gold.de

Mustergültig hat der Goldpreis am Dreifach-Boden des letzten Jahres (1.678 US-Dollar) mit 1.681 US-Dollar einen Boden gefunden. Seitdem konnten sich die Preise innerhalb von neun Handelstagen um 107 US-Dollar bzw. 6,3% deutlich und vor allem schnell bzw. impulsiv erholen. Zwischen 1.785 und 1.790 US-Dollar treffen die Goldbullen nun seit drei Tagen auf eine erste stärkere Widerstandszone. Erfreulicherweise fehlt der Stochastik nur noch ein weiterer halbwegs starker Handelstag, bevor der Oszillator in den "eingebetteten super bullischen Zustand" transformiert. In diesem Fall wird der junge Aufwärtstrend festgezurrt und die gerade angelaufene Sommerrally dürfte direkt weiter an Fahrt gewinnen. Ohne große Umwege sollte dann in den kommenden Tagen und Wochen das Mindestziel der Erholung in Form der 200-Tagelinie (1.841 US-Dollar) angepeilt werden.

Alternativ muss der Goldpreis zunächst nochmal Luft holen, um für die Fortsetzung der  Erholung Kraft zu tanken. Entweder laufen die Kurse dann konsolidierend zwischen 1.790 und 1.750 US-Dollar weiter seitwärts, oder es kommt nochmal zu einem tiefen Rücksetzer in Richtung 1.705 bis 1.720 US-Dollar. Die Wahrscheinlichkeit für eine derart tiefe "Zwischenkorrektur" ist aktuell aber eher gering.

Zusammengefasst läuft das Kurs-Geschehen am Goldmarkt derzeit nach Plan. Die Blutbad-Phase wurde mit Tiefstkursen um 1.681 US-Dollar beendet und der Goldpreis startete dynamisch in seine zwei besten Monate des Jahres. Bis Ende September bzw. MItte Oktober ist die Saisonalität den Edelmetallen nun wohlgesonnen. In Verbindung mit dem frischen Kaufsignal auf dem nicht abgebildeten Wochenchart sollte die Anstiegsphase daher zumindest über die kommenden zwei Monate laufen. Kursziel ist dabei zunächst die 200-Tagelinie im Bereich um 1.830 bis 1.845 US-Dollar.

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Nächste Kaufgelegenheit erst wieder unterhalb von 1.700 1.675 Euro

Mit dem vor vier Wochen genannten Kauflimit von 1.675 Euro konnte man am 19., 20. und 21.Juli wunderbar zu Tiefstkursen einkaufen. Aktuell handelt der Goldpreis in Euro mit 1.750 Euro bereits wieder ein deutliches Stück höher. Angesichts der etablierten Trendwende und angelaufenen Sommerrally gibt es jetzt keinen Grund mehr den Kursen hinterherzulaufen. Die nächsten Kaufgelegenheit ergäbe sich erst wieder bei Gold-Kursen unterhalb von 1.700 Euro.

Autor: Florian Grummes

Technischer Analyst

www.goldnewsletter.de

Quelle: GOLD.DE