LME und Unternehmen erhöhen Druck auf Minenunternehmen

LME und Unternehmen erhöhen Druck auf Minenunternehmen

Die London Metal Exchange (LME) hat eine Initiative angekündigt, um Kinderarbeit und Korruption bei Metallunternehmen in den Griff zu bekommen.

Die Nichtbeachtung der neuen Regeln könnte ab 2022 dazu führen, dass die LME Minenunternehmen vom Handel ausschließen oder andere Strafen erteilen könnte.

Die LME will allerdings darauf achten, das kleine Kobalt- oder Zinnunternehmen nicht härter bestraft werden, als große Minenunternehmen wie Glencore.

Kobalt, ein Schlüsselbestandteil der Batterien für Elektrofahrzeuge, wird von kleinen Unternehmen hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, wo die Lieferketten nicht streng überwacht werden.

"Es wird länger dauern gegen Kobalt- und Zinnunternehmen vorzugehen, weil wir ihnen mehr Zeit geben würden", sagte LME-Chef Matt Chamberlain.

Der Vorschlag ist der bisher größte Schritt der LME, der weltweit größte Handelsmarkt für Industriemetalle, um globale Lieferketten zu regulieren. Dieser stellt eine Abkehr von der traditionellen Rolle der Börse dar. Bisher wurde nur von den Unternehmen verlangt, metallurgische Standards zu erfüllen.

"Verbraucher weltweit fordern zu Recht Maßnahmen für verantwortungsvolles Sourcing – und unsere Branche muss endlich zuhören", sagte Chamberlain in einer Erklärung.

Nach den neuen Regeln würde bei allen Unternehmen, die an der LME handeln, bis Ende 2020 eine "Rote Fahnen"-Untersuchung durchgeführt werden. Diese basiert auf die Einhaltung von Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen würden bis 2022 Unternehmen möglicherweise vom Handel ausgeschlossen werden, wenn sie die Anforderungen nicht erfüllen.

Unternehmen wie BMW reagieren bereits

Der deutsche Autohersteller BMW hat angekündigt, dass das Unternehmen zukünftig nur noch Kobalt, ein wichtiges Metall in Batterien für Elektrofahrzeuge, direkt von Minen in Australien und Marokko beziehen wird. Damit will das Unternehmen sicherstellen, dass Kobalt nicht von Kindern gefördert wird.

Andreas Wendt, BMW Vorstandsmitglied und verantwortlich für den Einkauf, verkündigte dies während eines Treffens in Paris. Bereits ab 2020 wird man in der nächsten Generation der BMW Elektrofahrzeuge das neue Kobaltangebot verwenden.

Ein Sprecher des Minen- und Handelsunternehmens Glencore hat angekündigt, dass Glencore den Autohersteller BMW mit Kobalt aus der australischen Mine Murrin Murrin beliefern würde. Die Mine hat letztes Jahr 2.900 Tonnen Kobalt gefördert.

Die weltweit größten Kobalt-Vorkommen sind in der Demokratischen Republik Kongo zu finden. Dort wird hauptsächlich in kleinen Minen gefördert. Diese sind kaum reguliert.

Bereits letztes Jahr hat der deutsche Autohersteller BMW nach Lösungen gesucht, die Arbeitsbedingungen für Minenunternehmen in der Demokratischen Republik Kongo zu verbessern.