Kolumne von Marcus Moser

Silber glänzt mal wieder nicht

Trotz aller positiver Kommentare von den Rohstoff-Gurus hat der Silberpreis im Schatten seines grossen Bruders, dem Goldpreis, wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, denn aufgrund des deutlich gestiegenen Zink- und Kupferpreises, wird auch mehr Silber produziert werden. Das bringt zusätzlich Druck auf den Silberpreis, denn es gibt nur eine Handvoll reiner Silberproduzenten. Auch charttechnisch schaut es nicht gut aus, denn der Aufwärtstrend wurde gebrochen und Kurse von 15 USD pro Unze Silber sind wieder in Reichweite.

Die Silberaktien- und Produzenten haben bereits darauf korrigiert, aber es besteht hier weiter Korrekturbedarf. Im Vergleich zu den Goldaktien sind sie immer noch hoch bewertet und die tiefen Silberpreise sind in den Kursen noch nicht berücksichtigt. Die kommenden Quartale werden zeigen, inwieweit die Kostenseite im Griff ist. Hier wurde in den letzten beiden Jahren ein guter Job von den Unternehmen verrichtet, wenngleich Währungseffekte und niedrige Energiepreise das übrige dazu taten.

Doch es gibt auch positive Effekte. Das Gold/Silber Ratio nähert sich wieder historischen Höchstkursen von um die 80. Darüber hinaus sollte die Silber Unze die 15 USD nicht nachhaltig unterschreiten, da sonst Minen schliessen müssten.

Der starke USD spielt wie immer noch das Zünglein an der Waage, seine Stärke hat den Goldpreis massiv nach unten gedrückt und damit auch den Silberpreis. Doch auch hier wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Die US-Währung profitiert massiv von den schwachen Vorstellungen der Europäischen Union sowie Japans. Doch politische Börsen haben meist kurze Beine und somit wird auch der Trump-Effekt mittelfristig verpuffen. Insbesondere dann, wenn China Ernst macht und weiter aus dem USD diversifiziert. Hier war es die letzten Monate erstaunlich ruhig, doch die Äusserungen von Donald Trump zu China – Taiwan könnten ein Pulverfass öffnen.

Für Anleger heisst es die Beine ruhig halten und die aktuelle Korrektur abwarten. Physische Edelmetalle bieten zurzeit mehr Chancen wie direkte Investments in Edelmetallaktien und Fonds.