Kohlenachfrage dürfte in den nächsten Jahren schwach bleiben

Kohlenachfrage dürfte in den nächsten Jahren schwach bleiben

Die Internationale Energieagentur (IEA) – die führende Kooperationsplattform für die Energiewirtschaft mit Sitz in Paris – hat sich über die Entwicklung von Kohle geäußert. Nach deren Experten sollte die weltweite Nachfrage nach Kohle bis 2022 stagnieren und somit seit 2012 flach bleiben.

Der weltweite Kohlekonsum ist im letzten Jahr erneut um 1,9% auf 5,357 Mio. Tonnen gesunken. Dies ist bereits das zweite Jahr in Folge mit negativem Wachstum. Hauptgründe hierfür sind weltweit gesunkene Gaspreise, eine erhöhte Nachfrage von erneuerbaren Energien und eine deutlich gesteigerte Effizienz im Energieverbrauch.

In den letzten zwei Jahren ging die Kohlenachfrage um insgesamt 4,2% zurück, fast so massiv wie bereits Anfang der Neunziger Jahre (immer noch der stärkste Rückgang in der 40-jährigen IEA Statistik).

Die Internationale Energieagentur erwartet für 2022 weltweit eine Kohlenachfrage von 5,530 Mega-Tonnen, so hoch wie der Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Konsequenterweise sollte sich auch der Marktanteil von Kohle in 2022 am gesamten Energiebedarf auf 26% reduzieren. Alternative Energiequellen dürften einfach mehr nachgefragt werden.

Keisuke Sadamori, der Direktor von IEA, sagte hierzu: "Um uns herum verändern sich Energiekonzepte gerade rapide. Der Brennstoffmix diversifiziert sich zunehmend und die Kosten für die Technologien sinken. Aber während sich alles ändert, bleibt die weltweite Kohlenachfrage konstant."

Im letzten Jahr sank die Kohlenachfrage in Ländern wie China, den USA und in der Europäischen Union. In Indien und vielen Regionen in Südostasien stieg sie allerdings. Dort sehen die Experten auch kein Anzeichen eines Nachfragerückgangs.

Bis 2022 erwarten die Analysten für Indien ein Wachstum an Kohlekraftwerken von 4%; dies trotz einem starken Anstieg vom Einsatz erneuerbarer Energiequellen.

Während Indien für den weltweiten Kohlemarkt an Bedeutung gewinnen dürfte, sollte China aber weiterhin der entscheidende Treiber bleiben. Das Wachstumspotenzial für Kohle dürfte hier limitiert sein. Zudem sollten vor allem die Reformen in China auf der Angebotsseite kritische Faktoren für die Preisentwicklung von Kohle in den nächsten Jahren werden.

Währenddessen, sollte die Europäische Union, welche für gerade einmal 6% der weltweiten Kohlenachfrage verantwortlich ist, weiterhin an Bedeutung verlieren.

Die IEA betont, dass Umweltschutzmaßnahmen in Bezug auf Kohleverbrennung für die Zukunft immer entscheidender werden.

So hat man zwar bei der Carbon Capture, Utilisation and Storage (CCUS) Technologie Fortschritte gemacht, liegt aber immer noch weit hinter anderen kohlestoffarmen Technologien. Mit CCUS wird versucht, den Kohlenstoffdioxidausschuss zu verringern. Es gibt eine breite Übereinstimmung zwischen Regierungen und der Industrie darüber, dass die CCUS Technologie zwingend unterstützt werden muss. Ohne diese würde die klimatische Herausforderung sehr schwierig in den Griff bekommen werden. Daher ist die IEA darum bemüht, diese Technologie weiter voranzutreiben.

Ohne weitere Umweltschutzmaßnahmen sieht die Zukunft für Kohle relativ düster aus.