Kolumne von Ingrid Heinritzi

Holz - ein kostbares Gut

Holz dient als Heizquelle und als Baumaterial und hat sich in 2012 enorm verteuert. Wachsende Schwellenländer und ein anziehender Hausmarkt in den USA sind die Gründe. Die kanadische Investmentbank CIBC World Markets schätzt, dass über 52,2 Milliarden Board Feet (Holz, 30,5 cm lang, 30,5 cm breit und 2,54 cm dick, amerikanisches Holzmaß) in 2012 abgesägt werden. Das sind 5,4 Prozent mehr als in 2011 und zugleich ist es die größte Menge seit 2008. Die Tiefstpreise beim Holz haben wir bereits gesehen, so ein CIBC-Analyst.

Grund ist der sich erholende Häusermarkt in den USA, den Holz ist das wichtigste Baumaterial. In 2013 werden, so die aktuelle Markteinschätzung, 56 Milliarden Feet Holz und in 2014 etwa 60 Milliarden Feet Holz gesägt werden. Ein durchschnittliches amerikanisches Haus verschlingt beim Bau rund 16.000 Board Feet.

China verbrauchte 2011 ungefähr 10 Prozent des weltweit produzierten Weichholzes (Pinie, Fichte, Tanne). Der größte Verbraucher von Weichholz ist die USA. Was dem Holz zu schaffen macht, damit das Angebot verschmälern und den Preis treiben könnte, sind Käfer. Sie sind schuld an einer Qualitätsminderung, die soweit geht, dass von 100 produzierten Feet nur 75 Feet geeignet für den Hausbau sind, so Gerry Van Leeuwen, Präsident der International Wood Markets Group. Früher waren immerhin noch 80 Feet geeignet.

Interessant ist auch, dass die nordamerikanische Holzindustrie etwa 79 Prozent seiner derzeitigen Kapazität von 66 Milliarden Board Feet jährlich verarbeitet. Erreicht die verarbeitete Kapazität 80 Prozent, so könnte dies nach Ansicht der Holzproduzenten den Holzpreis nach oben treiben. Denn das würde nicht reichen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Dies vor allem, da viele Holzbetriebe geschlossen wurden.

Der Preis für Holz ist in 2012 bereits um 21 Prozent angestiegen. Bis 350 US-Dollar je Board Feet in 2013 sind, so die Kenner der Branche, möglich, da sich der amerikanische Hausmarkt im Aufwärtstrend befindet. Wer auf Holz setzen möchte, kann dies mit Zertifikaten machen. Beispielsweise mit dem Open End Zertifikat auf Random Length Lumber von der Royal Bank of Scotland (ISIN: DE000AA0M624) oder dem Endlos-Indexzertifikat auf den Rogers International Commodity Lumber Excess Return Index von der Schweizer Großbank UBS (ISIN: CH0024047810).