Kolumne von Ingrid Heinritzi

Graphene - das "Wundermaterial"

So bezeichnete jüngst der englische Fernsehsender BBC diesen Stoff. Enorme Anwendungsmöglichkeiten bestätigen dies.

Graphene ist das stärkste, dünnste und am meisten leitende Material, das je entdeckt wurde. Es könnte, so die BBC das Ende für das Silizium-Zeitalter bedeuten. Denn, so die US-Zeitung Daily Mail, "eine Graphene-Kreditkarte könnte genauso viele Informationen wie heutige Computer speichern". Es werde die Elektronik revolutionieren, Geräte wie das Iphone oder der Kindle könnten bald wie altertümliche Dinge aus der Zeit der Dampflokomotiven wirken. Und Graphene besitzt auch Einsatzgebiete in der Energie, in Verteidigung und Medizin.

Die Kohlenstoff-Forschung im Graphit-/ Graphene-Bereich ist immens. So haben Ingenieure an der Northwestern University eine Graphene-Elektrode gebaut, die 10-mal so viel Energie und diese auch 10-mal schneller speichern kann als derzeit gängige Lithium-Ionen-Batterien. Sogar die Entdeckung von Erdöl- und Erdgasvorkommen soll durch mit Graphene beschichteten Sensoren beschleunigt werden können. Nobelpreisträger Konstantin Novoselov wurde für die Entdeckung von Graphene auch mit dem Nobelpreis belohnt.

Dass die Eigenschaften von Grahpene auf vielfältigste Weise genutzt werden können, zeigt auch ein gestern veröffentlichter Fachartikel über die Forschung von amerikanischen und russischen Wissenschaftlern. Sie fanden heraus, dass Graphene-Oxid die bemerkenswerte Fähigkeit besitzt radioaktivres Material aus verseuchtem Wasser schnell aufzunehmen und somit zu entfernen. Dünnste Graphene-Oxidflocken binden die radioaktiven Bestandteile und verwandeln sie in Feststoffe. Ebenso kann das Material verschiedenste Giftstoffe absorbieren. So könnte Graphene nach Atomkatastrophen wie in Fukushima zur Reinigung des Gebiets verwendet werden. Doch die Anwendungsgebiete können noch weitaus größer werden. So fallen beim Fracking, der unkonventionellen Förderung von Öl und Gas, sowie beim Abbau von Seltenen Erden, die oft Uran und andere nicht gern gesehene Schwermetalle mit sich führen, helfen.

Graphitgesellschaften dürften diese Forschungen erfreuen. Unter den Graphit-Produzenten, zukünftigen Förderern und Explorationsgesellschaften gibt es beispielsweise Focus Grahpite (ISIN: CA34416E1060), Flinders Resources (ISIN: AU000000FMS9), Energizer Resources (ISIN: US29269X1028), Syrah Resources (ISIN: AU000000SYR9), Standard Graphite (ISIN: CA8534501041) und Northern Graphite (ISIN: CA66516A1057).

Letztere verkündeten dieser Tage, dass Verträge mit Caterpillar Financial Services Corporation unterzeichnet wurden, um den Fuhrpark, sowie den Kauf und die Installation von Erdgas betriebenen Generatoren, einschließlich diverser Managementaufgaben zu finanzieren. Die kanadische Northern Graphite erwartet so die Betriebskosten um über 50 US-Dollar je Tonne Graphitkonzentrat reduzieren zu können. Damit sei, so Firmenchef Gregory Bowes, etwa ein Drittel des Kapitals für das Bissett Creek-Pojektes in Ontario gesichert.

Ein weiteres aussichtsreiches in Kanada ansässiges Unternehmen ist Standard Graphite. Dieses Unternehmen besitzt 13 Graphit-Liegenschaften vor allem in den Bergbau freundlichen kanadischen Provinzen Quebec und Ontario. Standard Graphite dürfte in absehbarer Zeit hochreine Graphit-Flocken liefern können.