Basismetalle – 2015 verspricht nichts Gutes

Basismetalle – 2015 verspricht nichts Gutes

Kürzlich haben wir über das schwierige Jahr 2015 für Eisen berichtet. Und in diese Kerbe schlägt nun die international renommierte Kreditratingagentur Moody's mit ihrer neuesten Recherche für den gesamten Sektor der Basismetalle.

Wie Vizepräsident und Autor Carol Cowan mitteilt, setzt sich der negative Ausblick aus mehreren Faktoren zusammen. Ein verlangsamtes Wachstum Chinas, fortgesetzte Schwäche der Euroländer und ein fallender Kupferpreis waren Zeichen um für 2015 ein negatives Szenario zu skizzieren.

Auch wenn sich der Bedarf annähernd auf gleicher Höhe befinden dürfte, die Wachstumsaussichten wären dagegen sehr gedämpft. Chinas Wirtschaft verlangsame sich kontinuierlich und wird den erwarteten Wachstumswert für das 4. Quartal 2014 ebenso nicht erreichen wie den Wachstumswert von 7,4% für das Gesamtjahr 2014. Verschärfte Kreditkonditionen treffen auf gesunkene Investitionen in die Infrastruktur. Gerade die Investitionen in die Infrastruktur sind ein Schlüssel für die Metall verarbeitende Industrie und weisen in diesem Fall auf eine geringere künftige Nachfrage hin. Ähnliches zeigt auch der PMI (purchasers manager's index) der HSBC auf, der im Dezember von 50.0 Punkten auf 49.6 Punkte zurückgegangen ist.

Während der PMI für die Eurozone im Dezember ein leichtes Plus verzeichnen konnte und von 50,1 Punkten im November auf 50,6 Punkte im Dezember 2014 stieg, so sieht Moody's Gegenwind aus der Industrie aufkeimen, neben anderen Problemen in Europa.

Abseits der globalen Schwäche sieht Moody's die amerikanische Wirtschaft zwar als stabil, aber nicht ausreichend um die gesamte weltweite Schwäche positiv zu beeinflussen. Moody's meint, dass die amerikanische Wirtschaft weiter wachsen wird, auch wenn der Dezemberwert mit 55,5 Punkten etwas unter dem des Vormonats von 58,7 liegt. Auch der Internationale Währungsfond (IWF) senkte seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum von 3,8%, das er noch im Oktober 2014 verlautbarte, auf nunmehr 3,5%.

In der Zwischenzeit hat der fallende Ölpreis auch Kupfer getroffen. Auch wenn Kupfer 2014 mit seinem Kurs eher seitwärts lief, so sollte das rote Metall, das alleine im Dezember rd. 14% verlor, auch 2015 weiter unter Druck stehen. Aus der Perspektive von Angebot und Nachfrage sei Kupfer allerdings mittel- bis langfristig gut positioniert, da sinkende Grade und Gewinnungsraten und die notwendige Zeit neue Produktionen an den Start zu bringen positiv wirken könnten, vor allem wenn man die Vielfalt der Anwendungsgebiete bedenkt, für die Kupfer benötigt wird.

Für Aluminium, Nickel und Zink ist man bei Moody's der Meinung, dass diese Metalle nicht den gleichen Abwärtstrend wie Kupfer haben werden. Dennoch könnte es passieren, dass durch die stark gefallenen Ölpreise stillgelegte Schmelzhütten für Aluminium wieder reaktiviert werden und so einen negativen Einfluss auf die Industrie haben können.

Generell verspricht man sich bei Moody's vom gefallenen Ölpreis positive Auswirkungen auf die Industrie. Zusätzlich sieht der Autor Cowan durch den erstarkten US-Dollar für Kanada, Südamerika und Australien, nach deren Kostensenkungsprogramme, einen einigermaßen Ausgleich für fallende Rohstoffpreise. Aber trotz Allem rechnet man bei Moody's mit generell sinkenden Erlösen bei allen Metallproduzenten für das Jahr 2015.

Langsameres Wachstum und neue oder wieder aufgenommene Versorger werden negative Auswirkungen auf die Performance der Bergbauindustrie haben. Und das sollte auch die großen Player wie Teck Resources, BHP Billiton, Anglo American, Vale und Rio Tinto treffen, auch wenn diese Unternehmen mit geringeren Gesamtproduktionskosten aufwarten als der Durchschnitt aller anderen Unternehmen. Auch sie werden von den fallenden Rohstoffpreisen betroffen sein und können nur versuchen, über weitere Kostensenkungen, Rücknahmen geplanter Investitionen und Auslagerung von Personalkosten über die Runden zu kommen.