Kolumne von Ingrid Heinritzi

Ägypten beschenkt Bergbauaktionäre mit vielen Millionen

Um 100 Millionen Euro auf rund 900 Millionen Euro Marktkapitalisierung stieg der Wert von Centamin an nur einem Tag. Der Goldminenbetreiber in Ägypten profitiert von neuen Gesetzen.

Der Grund: In Ägypten trat letzten Mittwoch ein neues Gesetz in Kraft – das Gesetz "Nr. 32" – , das Verträge mit der Regierung für Dritte unanfechtbar macht. Dies könnte für das Goldunternehmen Centamin und andere im Land der Pharaonen tätige Gesellschaften positiv für das weitere Fortkommen sein.

Denn genau diese bisher gegebene Möglichkeit der Anfechtbarkeit von Verträgen durch Dritte war das Problem von Centamin (ISIN: JE00B5TT1872). Auch wenn noch nicht ganz klar ist, ob Centamin durch das neue Gesetz alle Probleme in Zusammenhang mit der Sukari-Mine los ist, so können doch die in Ägypten – einem ja nicht ganz unproblematischen Land – arbeitenden Bergbaukonzerne erst mal aufatmen. Das sehen auch die Anleger so, deren Ängste bezüglich Investitionen in Ägypten wurden nun beruhigt. So stieg Centamins Aktie auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Ägypten kämpft seit längerem gegen die in vielen Bereichen unsichere Lage im Land an, denn auch die Führung des nordafrikanischen Landes weiß, dass der Bergbau und steigende Investitionen wichtig sind, um Ägypten voranzubringen. Dazu gehört auch eine gewisse Rechtssicherheit um diese Ziele zu erreichen, daher das neue Gesetz.

Die Richtung, die das Land einschlägt, wird vermehrt Investoren anlocken. Investitionen sollen sicherer werden und politische Stabilität sind die Ziele. Dies ist eine positive Entwicklung für die dort tätigen oder nach Ägyptens Bodenschätzen schielenden Unternehmen. Interimspräsident Mansur, der für das Gesetz verantwortlich ist, wird selbst nicht als Präsidentschaftskandidat für die ersten demokratischen Wahlen im größten arabischen Staat am 26. und 27. Mai antreten. Doch dürfte die neue Regierung sich auch daran halten.