Dem guten Beispiel hinterher - Albemarle plant Lithiumanlage in Westaustralien

Dem guten Beispiel hinterher - Albemarle plant Lithiumanlage in Westaustralien

Lithium ist derzeit das In-Material unter den Batteriemetallen. Das begehrte Produkt muss jedoch nicht nur gefördert, sondern zu Exportzwecken auch verarbeitet werden. In Australien sind nun gleich mehrere Bauprojekte für Lithium-Raffinerien am Start.

Albemarle: Investitionen in Western Australia

Der amerikanische Chemiekonzern Albemarle(WKN: 890167)
investiert im Westen des Kontinents: In Kemerton in der Nähe von Bunbury soll eine Lithiumhydroxidanlage entstehen. Der Bauantrag wurde bereits beim Ministerium für Umwelt und Energie eingereicht. Den Planungen nach soll diese Anlage ab 2020 eine Produktionskapazität von 20.000 Tonnen erreichen und zunächst mit einem Transportzug ausgestattet sein. Der Konzern signalisiert jedoch bereits jetzt die Option einer stufenweisen Erweiterung auf vier Züge bis 2025; das würde dann ein Potential von 100.000 Tonnen Jahresoutput bedeuten. Für diese Investitionen legt Albemarle fast eine Milliarde AUD an. Mit der geplanten Anlage folgt Albemarle dem Beispiel des chinesischen Konzerns Tianqi Lithium. Tianqi ist seinerseits dabei, in Kwinana in der Nähe von Perth seine eigene Lithiumhydroxidanlage zu bauen. Investiert wurden 860 Millionen AUD, die Produktion soll 48.000 Tonnen jährlich betragen.

Lithium aus Greenbushes

Beide, Albemarle und Tianqi, sind Joint Venture-Partner von Talison Lithium. Dieses Unternehmen kontrolliert die Lithiummine Greenbushes im Südwesten des australischen Bundessstaats Western Australia. Ein Megaprojekt: Greenbushes ist die größte Festgestein- Lithiummine weltweit. Den Plänen von Talison Lithium nach, soll Greenbushes für 320 Millionen AUD erweitert werden, um eine Verdoppelung der Kapazitäten zu erreichen. Die Mine hätte dann einen potenziellen Output von 1,23 Millionen Tonnen Spodumen – Lithium-Konzentrat pro Jahr. Laut der Eingabe von Albemarle wäre die geplante Anlage in der Lage, ab 2020 bis zu einer Megatonne Spodumen pro Jahr aus der Greenbushes-Förderung zu produzieren, das dann per Zug für den Export von Kemerton in die Hafenstadt Freemantle transportiert werden kann.

Rechtsstreit bremst Expansion

Doch die Expansionspläne für Greenbushes sind kompliziert, denn im Hintergrund schwelt ein Streitfall: Das australische Unternehmen Global Advanced Metals, das die Rechte an den Tantalressourcen der Mine hält argumentiert, dass eine Erweiterung des Lithiumabbaus die Tantalvorkommen verschwende. Nichtsdestotrotz bleibt Phil Thick, der Geschäftsführer bei Tianqi Lithium in Australien zuversichtlich, dass diese Unstimmigkeiten gelöst werden und die Expansionspläne nicht behindern.

SQM mit eigener Raffinerie im Wettbewerb

Derweil plant auch die chilenische SQM (WKN: 895007) eine Lithium-Raffinerie in Kwinana, Kemerton – also den Orten der geplanten Albemarle und Tianqi-Anlagen – oder Kalgoorlie. Die SQM- Raffinerie ist Teil des Joint-Venture-Vertrages, den die Chilenen mit Kidman Resources (WKN: A1CV96) halten. Förderstätte hier ist das Lithiumprojekt Mount Holland bei der Stadt Southern Cross.

Lithium-Nachfrage absehbar groß

Erwartungsgemäß sollte der Bedarf an Lithiumhydroxid in den kommenden Jahren steigen: Das Material ist eine unverzichtbare Komponente für den Antrieb von umweltverträglichen Elektrofahrzeugen, die nach und nach Benziner ablösen werden.