Weiter Angebotsdefizit bei Silber

Weiter Angebotsdefizit bei Silber

Die weltweite Silberproduktion gab 2016 zum ersten Mal seit 2002 nach. Ursache waren geringere Quoten in der Nebenproduktion von Blei-, Zink- und Gold-Minen sowie der geringe Beitrag von Altmetall zum weltweiten Angebot. Dies zeigt die jüngste Studie des Silver Institute. Konkret gab das weltweite Silberangebot um 32,6 Millionen Unzen nach. Auch die Nachfrage ging um rund 11 Prozent zurück. Unterm Strich bleibt 2016 ein physisches Angebotsdefizit von 20,7 Millionen Unzen.

Mexiko: Trotz Rückgangs führender Silberproduzent

Insbesondere aus dem Schmucksektor, der Münzfertigung und der Industrie wurde 2016 weniger Silber nachgefragt. Positiv dagegen die Entwicklung der Nachfrage von Unternehmen aus dem Bereich der regenerativen Energien: 2016 legte die Nachfrage aus der Photovoltaik-Industrie nach Silber um 34 Prozent auf 76,6 Millionen Unzen zu. Das ist für diesen Sektor Rekord und stellt zudem den stärksten Zuwachs seit 2010 dar. Insgesamt wurden 2016 49 Prozent mehr Solarzellen verbaut als im Jahr zuvor. Hauptursache für den Anstieg sind satte Zuwächse in China und den USA. Trotz der positiven Entwicklung kann die Nachfrage aus dem Photovoltaiksektor die schwindende Nachfrage seitens anderer Silber-Industrien nicht kompensieren.

Auf der Angebotsseite trugen geringere Produktionszahlen in Mexiko, Australien und Argentinien zum Rückgang des globalen Silberangebots bei. Zuwächse in Zentral- und Südamerika sowie in Asien konnten den Rückgang nicht kompensieren. Trotz des Produktionsrückgangs bleibt Mexiko weltweit die Nummer eins bei der Produktion von Silber. Auf den Plätzen folgen Peru, China, Chile und Russland.

2016 gutes Jahr für den Silberpreis

Auch das Recycling von Silber ging 2016 zurück und erreichte einen Wert von 139,7 Millionen Unzen. Das ist so wenig wie seit 1996 nicht mehr. Die Studie macht dafür in erster Linie geringere Fabrikationszahlen in Asien verantwortlich. Diese Marktsituation schlug sich 2016 auch im Silberpreis nieder, der mit einem Mittel von 17,14 US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent zulegen konnte. Dies war für das Edelmetall der erste Kursgewinn seit 2011.