Gold-Nachfrage bricht im ersten Quartal ein

Gold-Nachfrage bricht im ersten Quartal ein

Wie neueste Zahlen des World Gold Councils (WGC) zeigen, ist die weltweite Nachfrage nach Gold im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent gefallen. Während der ersten drei Monate dieses Jahres sank die Nachfrage um 228,3 auf nur noch 1034,5 Tonnen Gold. Auch die Nachfrage nach Gold-ETFs sank mit Mittelzuflüssen 68 Prozent unter dem letztjährigen Wert deutlich. Auch die Notenbanken sprangen im ersten Quartal nicht in die Bresche und fragten ihrerseits nur 76,3 Tonnen Gold nach. Das sind 27 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Jahres 2016.

Lichtblicke in einzelnen Bereichen

Trotz der geringeren Nachfrage sieht man beim WGC nicht nur Grund zu Pessimismus. Die Mittelzuflüsse in ETFs seien im vergangenen Jahr besonders hoch ausgefallen. Die diesjährigen Zuflüsse sähen nur im Spiegel dieser Rekorde gering aus. Insbesondere die politische Unsicherheit rund um die Wahlen in Europa habe Gold-ETFs solide Zuflüsse beschert, betont WGC-Marktstratege Alistair Hewitt.

Auch die private Nachfrage nach Gold sei 2017 bislang robust. Allen voran sorge China dafür, dass Gold gefragt sei. Die chinesische Nachfrage nach Barren und Münzen sei im ersten Quartal 2017 um 30 Prozent auf 106 Tonnen angestiegen, betont Hewitt. Negativ sieht der Goldexperte dagegen die schwache Nachfrage seitens der Notenbanken und aus dem Schmucksektor. Im letzteren Bereich gäbe es allerdings bereits erste Anzeichen einer Erholung, insbesondere in Indien.

Positiv zu bewerten sei auch die gestiegene Nachfrage seitens verarbeitender Betriebe: Diese legte immerhin um 3 Prozent auf 78,5 Tonnen zu. Besonders hervorzuheben sei dabei die Elektroindustrie. Schwach dagegen die Nachfrage nach Gold als Zahnersatz. Diese fiel um 5 Prozent auf 4,3 Tonnen.

Deutschland zweitgrößter Gold-Besitzer

Relativiert wird die geringere Nachfrage nach Gold auch durch ein niedrigeres Angebot. Dies sei Ende März 12 Prozent geringer ausgefallen, als noch während der ersten drei Monate 2016 und umfasste 768 Tonnen. Auch zu den größten Goldbesitzern machte das WGC in seinem Quartalsbericht Angaben. Demnach sind die Vereinigten Staaten mit Goldreserven von 8133 Tonnen der größte Goldbesitzer, gefolgt von Deutschland (3377 Tonnen) und dem Internationalen Währungsfonds (2814 Tonnen).