Statoil hält Seminar zur Lage des europäischen Gasmarktes

Statoil hält Seminar zur Lage des europäischen Gasmarktes

Am 9. März 2017 lud Statoil, das größte norwegische Öl- und Gasunternehmen, zu einem Seminar ein, um ihre Sicht des europäischen Gasmarktes zu verkünden und neueste Trends zu diskutieren.

Das Unternehmen erwartet in den nächsten Jahren in Europa ein Rückgang der Gasproduktion von etwa 2% pro Jahr. Die europäische Gasnachfrage sollte dabei konstant bleiben. Statoil geht davon aus, dass Russland (hier vor allem Gazprom) und Flüssigerdgas (LNG) aus den USA die Nachfragelücke schließen werden.

Statoil glaubt allerdings nicht an eine Importflut von Gas. Vor allem auch deshalb nicht, weil die Gasnachfrage in Asien und Amerika weiterhin wachsen sollte. Die Norweger rechnen mit einem Gaspreis von 6 USD pro MMBtu. Auch Gazprom hielt zur etwa gleichen Zeit ein Seminar und kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie ihr Konkurrent Statoil.

Die Analysten der Credit Suisse (CS) haben diese Aussagen kommentiert und kommen zu einem leicht abweichenden Ergebnis. Man glaubt zwar auch einen Produktionsrückgang in Europa, dies aber bei geringen regulatorischen Interventionen auf den europäischen Gaskonsum.

CS glaubt vor allem, dass es ab 2018 zu einem Überangebot von LNG kommen dürfte. Europa sollte dabei Hauptimporteur werden. Dies könnte zu einem Preiskrieg zwischen LNG und Gazprom führen. Zudem geht man davon aus, dass Gazprom zusätzlich Wettbewerber durch eine aggressive Preispolitik verdrängen könnte.

Die Analysten der Credit Suisse gehen von 5 USD pro MMBtu aus, also unter dem von Statoil angepeilten Preis.

Nachfrage- und Angebotsentwicklung von Gas weltweit

Öl & Gas Grafik 001

Quelle: Statoil