Schließung mehrerer großer Minen löst Zinkrally aus

Schließung mehrerer großer Minen löst Zinkrally aus

Industriemetalle sind derzeit bei Investoren und Anleger besonders gefragt. Zink gehört bei dieser Gruppe aktuell zu den Rohstoffen mit Top-Performance. So konnte sich die Tonne Zink seit Beginn des letzten Jahres um 75 Prozent auf rund 2800 US Dollar verbessern. Das ist der höchste Wert seit fast zehn Jahren.

Zwei Faktoren befeuern den Kurs gleichzeitig: zum einen sinken die weltweiten Reserven kontinuierlich, zum anderen stiegen 2016 gleich mehrere Zinkminen aus der Förderung aus. Beispiel London: Die Metallbörse LME wies im letzten Monat nur mehr 381300 Tonnen Zink als Gesamt-Lagerbestand aus. In der letzten Woche waren an der LME sogar nur noch weniger als 200000 Tonnen Zink frei verfügbar. Ein Bestand, der weltweit in nur einer Woche benötigt wird. UBS-Analyst Daniel Morgan analysiert: "Die Gewinner sind die Minenbetreiber und die Verlierer sind die Verarbeiter."

Und der Kampf um das dringend benötigte Erz ist bereits in vollem Gange und hat die Zink-Verhüttung ergriffen. Manche Hütten wie beispielsweise Korea Zinc senken die Produktion. Die höheren Rohstoffpreise werden natürlich an den Endverbraucher weitergegeben.

Eine weitere Befeuerung erhalten die Kurse derzeit durch einen Streik in der Nummer zwei der nordamerikanischen Zinkhütten: Obwohl im kanadischen Quebec sich die Belegschaft schon in der in dritten Woche im Ausstand befindet, ist kein Ende des Streiks in Sicht. Die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Management sind ausgesetzt, gepokert wird vor dem Hintergrund des weltweiten Zinkmangels um Pensionszahlungen.

Bemerkenswert: ein Kontrakt auf dem Spotmarkt zur sofortigen Lieferung ist derzeit mit nur rund 5 US Dollar weniger bewertet, als längerfristige Papiere, die eine Lieferung in drei Monaten vorsehen. Zum Jahresanfang taxierte die Preisdifferenz noch bei über 20 Dollar. Und die Rally geht sicherlich weiter.