Graphit: Auch 2014 bleibt China die dominante Macht

Graphit: Auch 2014 bleibt China die dominante Macht

China ist nicht nur im Markt für Seltene Erden der dominante Spieler. Auch bei anderen Rohstoffen haben die Asiaten die Nase vorn. Ein gutes Beispiel dafür ist Graphit. Hier hat China zwar nicht eine so dominierende Stellung wie bei den Seltenen Erden, aber mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent kommt niemand an dem Land vorbei.

Für die kommenden Jahre erwarten Experten bei Graphit eine steigende Nachfrage. Neue Verwendungsmöglichkeiten tun sich auf, der Rohstoff wird nicht mehr nur bei feuerfesten Materialien nachgefragt werden, auch im Batteriebereich nimmt Graphit eine immer wichtigere Stellung ein – Tendenz klar steigend. Das kann dazu führen, dass sich am Markt in den kommenden Jahren eine spannende Dynamik zeigen wird.

Auf dem Weg zu neuen Preisen

Dabei benötigen beide Segmente möglichst reines und hochwertiges Graphit. Dieses ist nicht immer und überall in der gewünschten Qualität und Menge vorhanden. Das kann die Preise treiben. Das Preistal von 2012 scheint überwunden, langsam geht es wieder nach oben. Ob und wann die alten Höhen erreicht werden, ist unklar. Branchenexperte Simon Moores rechnet im Interview mit "The Mining Report" damit, dass in diesem Jahr Preise von 1.400 bis 1.500 Dollar je Tonne aufgerufen werden können, für 2015 erwartet er Preise zwischen 1.600 und 1.800 Dollar je Tonne.

Ein Grund für die Preissteigerungen ist in China zu finden. Die Behörden reagieren dort inzwischen sensibler auf Umweltprobleme. Zudem werden im Winter in dem Land traditionell Minen geschlossen. Zuletzt musste die wichtige Anlage von Pingdu vorübergehend schließen. Möglich ist, dass sich dieser Trend fortsetzt. Beide Faktoren verknappen derzeit das Angebot an Graphit. Konsumenten schauen sich daher verstärkt auch außerhalb von China nach dem Rohstoff um.

Explorer stehen wieder im Fokus

Entsprechend setzt der Markt seine Hoffnung auch auf Explorer. In den letzten 30 Jahren hat keine neue Mine geöffnet, dieser Trend muss sich bald drehen. Entsprechende Zeichen gibt es beispielsweise aus Sri Lanka. Dort hat die Regierung die Gesetze gelockert, so dass Bergbaugesellschaften auf der Insel nach Graphit suchen. Vor allem australische Konzerne sind auf Sri Lanka aktiv. Wirklich große Funde dürfte es dort aber nicht geben, das Land wird einen Nischenplatz als Produzent einnehmen.

Weiter ist man in Nordamerika. Im Dezember hat eine Übereinkunft von Focus Graphite (ISIN: CA34416E1060) am Markt für Aufsehen gesorgt. Die Kanadier haben eine Abnahmevereinbarung über 40.000 Tonnen im Jahr getroffen, obwohl die Förderung noch längst nicht läuft. Abnehmer des kanadischen Produkts ist eine Gesellschaft aus China. Die dortige Industrie will sich längst nicht mehr nur auf eigene Quellen verlassen, sondern ist bei ihrer Suche nach Nachschub weltweit aktiv.

Nur eine einzige andere Gesellschaft kann derzeit einen ähnlichen Vertrag ausweisen: Kibaran Resources (ISIN: AU000000KNL2). Hier haben Europäer die Rolle des Abnehmers übernommen. Die beiden Verträgen können als Musterbeispiele gelten. Auch andere Verbraucher könnten so ihre Nachfrage befriedigen und sich frühzeitig positionieren. Das könnte Bewegung auf den Graphitmarkt bringen.

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Finanzierung bleibt ein Problem

Die Branche hat im Explorationsstadium dieselben Probleme, die man auch bei anderen Rohstoffsuchern sieht. Es fehlt das Geld bzw. kaum jemand will in junge Explorer investieren. Kaum ein Unternehmen konnte dabei 2013 große Erfolge ausweisen. Die Ausnahme von der Regel war Syrah Resources (ISIN: AU000000SYR9), die 35 Millionen Australische Dollar am Markt für ein Projekt in Mozambique eingesammelt haben. In dem afrikanischen Land könnte bald eine neue Mine für Graphit entstehen.

Es wäre es nicht verwunderlich, wenn über kurz oder lang Bewegung in die Graphitszene käme. Aufkäufe oder auch Zusammenschlüsse sind im Gespräch. Dabei müssen es noch nicht einmal große Projekte sein, die auf der Einkaufsliste stehen, auch kleinere Projekte können sich als durchaus lukrativ erweisen. Wichtig ist, dass bald neue Minen ihren Betrieb aufnehmen, um die Nachfrage zu befriedigen.

Das schlimmste am Markt ist somit nach Ansicht von Simon Moores vorbei. 2014 soll für die Graphitindustrie ein Jahr der Erholung sein – mit China als dominantem Spieler am Markt. Die Nachfrage wird steigen, das kann sich positiv auf den Preis auswirken.